Some alternative text

11. Lebensjahr: Der Start in die Pubertät sicher begleiten

Arme und Beine wachsen, Mädchen entwickeln ihre Brust weiter, und Jungen bemerken erste körperliche Veränderungen wie Muskelwachstum oder Stimmbruch. Diese Phase kann aufregend, aber auch verunsichernd sein. Eltern können ihr Kind unterstützen, indem sie offen über Veränderungen sprechen, ein positives Körperbewusstsein fördern und Sicherheit, Verständnis sowie ein unterstützendes Umfeld bieten.

So verändert sich der Körper Ihres Kindes

In der Altersphase zwischen 10 und 11 Jahren befinden sich die meisten Kinder an der Schwelle zur Pubertät, aber ihr Wesen ist trotzdem noch kindlich. In dieser Phase des Übergangs verändert sich auch das Erscheinungsbild: lange Arme und Beine.

Bei Mädchen setzt die Brustentwicklung fort und viele erleben zwischen 10 und 12 Jahren ihre erste Menstruation. Jungs beginnen in dieser Phase mit der Produktion von Sexualhormonen, was zu einem verstärkten Muskelwachstum und dem Auftreten der ersten Anzeichen des Stimmbruchs führen kann. Der erste Samenerguss erfolgt meist zwischen 12 und 14 Jahren.

Diese Veränderungen steigern das körperliche Bewusstsein der Kinder, was sie verunsichern kann. Aus diesem Grund ist eine respektvolle und unterstützende Begleitung für die Kinder wichtig.

So verändert sich der Körper vom Mädchen und Jungs

Zunehmend körperliche Veränderungen
  • typische Merkmale: längere Arme und Beine.

  • Fortsetzung der Brustentwicklung
  • Erste Menstruation oft zwischen 10 und 12 Jahren

  • Produktion der Sexualhormonproduktion
  • Verstärktes Muskelwachstum und erste Anzeichen des Stimmbruchs.
  • Der erste Samenerguss erfolgt meist zwischen 12 und 14 Jahren.

Hier erfahren Sie mehr über die Pubertät

So unterstützen Sie Ihr Kind

  • Sprechen Sie frühzeitig und altersgerecht über die körperlichen Veränderungen.
  • Gespräche mit den Mädchen über die Menstruation und praktische Tipps (Menstruationsprodukte) sind hilfreich.
  • Besprechen Sie mit Jungen die körperlichen Prozesse, wie Stimmveränderung und Hodenwachstum.
  • Normalisieren Sie Unterschiede in der Entwicklung und erklären Sie, dass jedes Kind seinen eigenen Weg durch die Pubertät geht.
  • Fördern Sie ein positives Körperbild bei Ihrem Kind und bestärken Sie es darin, stolz auf seinen Körper zu sein.

So entwickeln Kinder ihr Denken und soziale Fähigkeiten

Neugier auf Sexualität und Freundschaften

Mit etwa 11 Jahren entwickeln Kinder ein reiferes Verständnis von Sexualität und Geschlechterrollen. Der Umgang zwischen Mädchen und Jungs wird entspannter, da die Rollen oft klarer wahrgenommen werden. Insgesamt tritt im sozialen Miteinander vorübergehend eine ruhigere Phase ein bevor die intensive Zeit der Pubertät beginnt. Kinder in diesem Alter orientieren sich stärker nach aussen: Freundschaften und kleine Freundeskreise gewinnen an Bedeutung, während das Bedürfnis nach familiärer Geborgenheit weiterhin besteht.

Im Allgemeinen experimentieren Mädchen mit Symbolen der Weiblichkeit wie Schminke oder Kleidung und testen Verhaltensweisen wie einen Zungenkuss mit der besten Freundin – ohne erotischen Hintergrund. (Manche) Jungs interessieren sich für sexualisierte Inhalte, nutzen Provokationen und testen Grenzen.

Für die Kinder wird das Thema Sexualität spannend. Sie verstehen nun grundlegende Fakten über Geschlechtsverkehr, Empfängnis und Geburt. Typische Reaktionen wie «Igitt» zeigen, dass erwachsene Sexualität noch distanziert wahrgenommen wird, selbst wenn sie die Informationen interessiert aufnehmen.

Kinder begreifen zunehmend die Bedeutung von Schutz vor Krankheiten, ungewollten Schwangerschaften und die Gefahren von Missbrauch. Ebenso erkennen sie, dass es im Internet Inhalte gibt, die schädlich oder verboten sein können. Erwachsene sollten diese Themen altersentsprechend ansprechen, um Kindern Orientierung und Schutz zu bieten. Hier finden Sie mehr Informationen zu der digitalen sexualisierten Gewalt und wie Sie Ihre Kinder schützen können. 

Neben Risiken ist es wichtig, Sexualität und Intimität als Ausdruck von Liebe und Zärtlichkeit zu erklären. Eltern können durch offene, respektvolle Gespräche eine gesunde Einstellung fördern.

Quelle: Kolb, Christiane (2022): Aufklärung von Anfang an. Mit Kindern über Körper, Gefühle und Sexualität sprechen. München: Kösel-Verlag.

Präventionsangebote & Kurse

Sie möchten das Thema in Ihrem beruflichen Alltag konkret behandeln? Hier finden Sie unsere erprobten Programme und Kurse. Für weitere Informationen oder individuelle Lösungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: info@kinderschutz.ch

  • Starke Eltern – Starke Kinder

    Starke Eltern – Starke Kinder

    Elternkurs
    Starke Eltern – Starke Kinder stärkt Mütter und Väter, sowie auch Grosseltern, in ihrer Aufgabe als Erziehende.
  • Programm «Mein Körper gehört mir!»

    Programm «Mein Körper gehört mir!»

    Lehrmaterial
    Präventionsangebote sexualisierter Gewalt im pädagogischen Kontext
  • clickandstop.ch – Gemeinsam gegen Pädokriminalität im Netz

    clickandstop.ch – Gemeinsam gegen Pädokriminalität im Netz

    Meldestelle
    Nationale Meldestelle gegen Pädokriminalität im Internet

Engagement Kinderschutz Schweiz

Kinderschutz Schweiz benennt die Missachtung der Rechte der Kinder und fordert die konsequente Umsetzung der UNO-KRK in der Schweiz. Die Stiftung bringt sich in Debatten ein, wird zum Schutz der Kinder aktiv und fordert von den politisch Verantwortlichen kinder- und familienfreundliche Strukturen.