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Sicherheitseinstellungen

Welche Sicherheitseinstellungen sind für die meist genutzten Apps nötig und wichtig? Sie erhalten hier eine Übersicht.

Plattformbezogene Empfehlungen

Für die meistgenutzten Plattformen von Kinder und Jugendlichen gibt es verschiedene Einstellungen, welche den Schutz vor den Gefahren im Netz besser machen. 

  • Konto privat stellen (Einstellungen > Privatsphäre > Privates Konto)

Weitere wichtige Einstellungen

  • Elternaufsicht aktivieren über den Familienbereich
  • Inhaltsfilter für sensible Inhalte anpassen (Einstellungen > Content-Präferenzen > Sensible Inhalte entsprechend einstellen)
  • Keine Persönlichen Infos öffentlich machen (kein echter Name, keine Schule, Adresse oder Standort) > Profil bearbeiten  > Felder leeren oder neutral halten
  • Keine Story-Ortung:  Story-Einstellungen >  Standortanzeige deaktivieren
  • Instagram Maps ausschalten: Nachrichten > Maps/Karte > Zahnrad >Niemand.

  • Familienmodus aktivieren (Einstellungen > Familien-Pairing)
  • Bildschirmzeit und Filter für «nicht jugendfreie Inhalte» einschalten

So aktivieren Sie den Familienmodus bei TikTok

App öffnen

  • Melden Sie sich mit deinem eigenen Eltern-Account an. Ihr Kind benötigt einen separaten Account.

Einstellungen aufrufen

  • Rechts auf Profil-Symbol klicken
  • Oben rechts auf die drei Striche (☰ / ≡) klicke.
  • Einstellungen und Datenschutz wählen.

Familienmodus / Family Pairing finden

  • Runter scrollen zum Bereich Familienmodus (Family Pairing).
  • Darauf tippen.

Eltern- und Kinderkonto koppeln

  • «Eltern» oder «Teenager» wählen– je nachdem, welches Gerät Sie gerade einrichten.
  • Ein QR-Code erscheint.
  • Mit dem anderen Handy (dem des Kindes) den QR-Code scannen. Die beide Konten sind jetzt gekoppelt.

Regeln einstellen

Nach dem Koppeln das Elternteil folgendes festlegen:

  • Bildschirmzeitbegrenzung (z. B. max. 60 min pro Tag)
  • Einschränkung von Inhalten (z. B. «Eingeschränkter Modus», damit weniger erwachsene Inhalte angezeigt werden)
  • Nachrichten verwalten (z. B. wer darf deinem Kind Direktnachrichten schicken – oder ganz ausschalten)
  • Kommentar- und Suchfilter (z. B. keine Kommentare fremder Personen, Filter für Inhalte

  • YouTube Kids App nutzen oder
  • Eingeschränkter Modus aktivieren unter Einstellungen > Allgemein
  • Optional: YouTube Family Link-Konto einrichten mit der App «Google Family Link»

So aktivieren Sie den eingeschränkten Modus

YouTube eingeschränkter Modus – am Smartphone (App)

  • YouTube-App öffnen
  • Auf das Profilbild klicken.
  • Zu den Einstellungen, «Allgemein» wählen.
  • Runter scrolle zu «Eingeschränkter Modus».
  • Den Schalter aktivieren. Der eingeschränkter Modus ist nun aktiv.

Am Computer (Browser, youtube.com)

  • youtube.com aufrufen
  • Oben rechts auf das Profilbild klicken.
  • Ganz unten im Menü ist der «Eingeschränkter Modus» > Aktivieren
  • Optional: «Eingeschränkten Modus auf diesem Browser sperren» wählen, um zu verhindern, dass andere Nutzer ihn wieder ausschalten (dazu mit deinem Google-Konto einloggen).

Sicherheitseinstellungen für WhatsApp

Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren

  • Schützt das Konto zusätzlich mit einer 6-stelligen PIN.
  • Öffne WhatsApp, gehe zu >  Einstellungen > Konto > Verifizierung in zwei Schritte > Aktivieren und eine 6-stellige PIN vergeben
  • Optional: E-Mail-Adresse hinterlegen (für Reset, falls PIN vergessen wird).

Profil-Privatsphäre einstellen

  • Einstellungen > Datenschutz
  • Zuletzt online und Online-Status: «Meine Kontakte» oder «Niemand»
  • Profilbild: «Meine Kontakte» oder «Niemand»
  • Info: «Meine Kontakte»
  • Statusmeldungen: Nur ausgewählte Kontakte
  • Lesebestätigungen (blaue Häkchen): ggf. deaktivieren (gilt nicht für Gruppenchats).

Gruppeneinladungen kontrollieren

  • Schutz vor Spam und ungewollten Gruppeneinladungen.
  • Einstellungen > Datenschutz > Gruppen
  • Auswahl: «Meine Kontakte» oder «Meine Kontakte ausser …»

Nachrichten-Sicherheit

  • Einzel- und Gruppenchats: Standardmässig Ende-zu-Ende-verschlüsselt.
  • Selbstlöschende Nachrichten: Im Chat > Kontaktinfo > «Nachrichten mit Ablaufdatum» aktivieren (z. B. 24 Stunden, 7 Tage, 90 Tage).
  • Einmalansicht für Fotos/Videos: Inhalte verschwinden nach einmaligem Ansehen.

Verdächtige Kontakte blockieren und melden

  • In einem Chat > oben auf den Kontaktnamen tippen > Blockieren oder Melden.

Sicherheitseinstellungen für Snapchat

Privatsphäre für Kontakte

  • Einstellungen > Wer darf mich kontaktieren
    • Option «Meine Freunde» auswählen (nicht «Jeder»).
  • So können nur bestätigte Freunde Snaps und Chats senden.

Story-Einstellungen

  • Einstellungen > Wer darf meine Story sehen
    • Wählen zwischen Alle, Meine Freunde oder Benutzerdefiniert.
  • Unsere Empfehlung: «Meine Freunde» oder enger.

Snap Map (Standort)

  • Einstellungen > Snap Map > Standort teilen
  • Wählen:
    • Geistermodus (Standort für niemanden sichtbar)
    • Nur ausgewählte Freunde
  • Unsere Empfehlung: Geistermodus, damit Fremde nicht sehen, wo das Kind ist.

Quick Add (Freundesvorschläge)

  • Einstellungen > Mich in Quick Add anzeigen > deaktivieren.
  • So wird das Kind nicht automatisch Fremden vorgeschlagen.

Freundeslisten und Kontakte

  • Kontakte regelmässig prüfen.
  • Fremde oder unbekannte Accounts blockieren oder melden.

Zwei-Faktor-Authentifizierung

  • Einstellungen > Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren.
  • Extra Schutz beim Login über SMS oder Authenticator-App.

Inhaltskontrolle und Jugendschutz

  • Snapchat hat eingeschränkte Filter für Discover-Inhalte.
  • Über iOS Bildschirmzeit oder Google Family Link können Eltern zusätzlich Apps einschränken oder Zeitlimits setzen.

Weshalb Sicherheitseinstellungen wichtig und welche nötig sind

Mit den folgenden Einstellung können Kinder und Jugendlichen vor einigen Gefahren geschützt werden: 

Privates Konto aktivieren: Verhindert, dass Fremde Profil, Beiträge oder Stories sehen können

Nachrichten von Fremden blockieren: Schützt vor Grooming, Belästigung und Spam

App-Zeitlimit setzen (z. B. 30–60 Min/Tag): Fördert Medienbalance und beugt Abhängigkeit vor

Schlafenszeit-Sperre (z. B. 20:00–07:00 Uhr): Verhindert nächtliche Nutzung, verbessert Schlaf

Kommentare einschränken oder moderieren: Schützt vor Cybermobbing und toxischen Inhalten

Inhaltsfilter aktivieren (explizite Inhalte blockieren): Verhindert Zugriff auf sexualisierte oder gewaltvolle Inhalte

Nur bekannte Personen dürfen markieren oder erwähnen: Stoppt Fremde beim «Taggen» des Kindes in Stories oder Beiträgen

Elternaufsicht über Family Link / iOS aktivieren: Gibt dir Kontrolle über Zeit, Downloads und Sichtbarkeit

Folgende Website bieten gute Inhalte und Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Einstellungen der Sicherheitseinstellungen:

medien‑kindersicher.de

Eine gute Informationsseite für Eltern und Sorgeberechtigte auf Deutsch ist medien-kindersicher.de.

Die Seite informiert über technische Schutzlösungen für die verschiedenen Geräte, Dienste und Apps. 

Für Sicherheitseinstellungen in Instagram

Für Sicherheitseinstellungen auf Tiktok

Für Sicherheitseinstellungen auf YouTube

Was sind ungeeignete Inhalte für Kinder und Jugendliche? 

internetmatter.org

In verschiedenen Sprachen erfahren Sie auf internetmatter.org, wie Sie Ihr Kind in der digitalen Welt begleiten. Es gibt Geräteeinstellungen sowie verschiedene Checklisten. Diese Inhalte sind in Englisch. 

Deutsche Seite: intermatter.org/de

Französische Seite: internetmatters.org/fr

Italienische Seite: internetmatters.org/it

Sicherheit beim ersten Handy – Checkliste für Eltern

Ob Ihr Kind bereit für sein erstes Smartphone ist, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Zu bedenken:

  • Hat Ihr Kind guten Online-Urteilsvermögen?

  • Geht es verantwortungsbewusst mit vorhandenen Geräten um?

  • Wie möchten Sie das Handy sicher einrichten?

  • Welche Funktionen soll das Handy haben?

  • Gibt es eine andere Lösungen zu eine Smartphone, z. B. Tablets oder Konsolen?

  • Welche Rolle spielen Sie und Ihre Familie in der Sicherheits-Regelung? 

  • Können Sie mit Ihrem Kind offen über die digitalen Gefahren sowie die sexualisierte Gewalt sprechen? 

Schauen Sie sich die nachfolgenden Stichworte an. Wenn Sie bei allen ein gutes Gefühl haben, dann ist Ihr Kind mit ihrer Begleitung bereit für ein Smartphone. 

Bereitschaft einschätzen

  • Mein Kind handelt überlegt und befolgt Regeln («gutes Urteilsvermögen»).
  • Mein Kind kümmert sich gut um seine Sachen und kommt bei Problemen zu mir («Verantwortung»).
  • Mein Kind ist bereit, über Sexualdelikte zu sprechen. Wir haben bereits über die digitale sexualisierte Gewalt gesprochen. 

Sicherheit priorisieren

  • Ich habe Kindersicherungen auf dem Handy eingerichtet.
  • Im Heimnetzwerk sind Filter aktiviert (zB. im Router von Swisscom, Salt oder Sunrise).

Regeln aufstellen

  • Wir haben darüber gesprochen, wie das Handy genutzt werden soll.
  • Wir haben als Familie ein digitales Abkommen bezüglich Nutzung vereinbart.

Wohlbefinden im Blick behalten

  • Es gibt eine festgelegte Handy-Auszeit (z. B. eine Stunde vor dem Schlafen).
  • Das Laden des Handys findet ausserhalb des Kinderzimmers statt.

Kosten bedenken

  • Die Anschaffungs- und Ersatzkosten wurden bedacht.

Altersgerechte Alternative

  • Falls Ihr Kind unter 11 Jahre ist, haben Sie eine Alternative zu Smartphones (z. B. ein einfaches Handy) erwogen.

Schutzstrategien – bevor es passiert

    • Haben Sie ein ungutes Gefühl oder Fragen zum Thema sexualisierte Gewalt im Internet? clickandstop.ch bietet anonyme und unkomplizierte Hilfe.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die unterschiedlichen Täterstrategien bei Cybergrooming oder Sextortion und worauf es besonders achten sollte.
    • Vermeiden Sie, persönliche Daten und Bilder Ihres Kindes online zu teilen – insbesondere auf Social Media.
    • Teilen Sie nur online, was Sie auch im echten Leben mit Fremden teilen würden.
    • Hat Ihr Kind ein eigenes Handy, geben klare Abmachungen zur Nutzung Orientierung und helfen, unnötige Diskussionen zu vermeiden.
    • Achten Sie darauf, dass Ihre Profile und die Ihres Kindes privat sind. So grenzen Sie ein, wer die Beiträge sehen kann.
    • Seien Sie ein Vorbild im Umgang mit Medien. Kinder orientieren sich auch online an Ihnen.
    • Interessieren Sie sich regelmässig für die Online-Aktivitäten Ihres Kindes. Sprechen Sie offen über Risiken im Netz und erklären Sie, dass nicht alle Menschen im Internet ehrlich sind – auch scheinbar gleichaltrige Profile können gefälscht sein. Besonders bei Kontaktanfragen von Fremden ist Vorsicht geboten.
    • Informieren Sie sich über eine altersgerechte Sexualerziehung und sprechen Sie mit Ihrem Kind über sexualisierte Gewalt – online wie offline. Offene Gespräche fördern Vertrauen und eine gesunde sexuelle Entwicklung.
    • Üben Sie gemeinsam Abwehrstrategien: Sätze wie «Das will ich nicht!» oder «Ich zeige dich an!» können in kritischen Situationen helfen.
    • Orientieren Sie sich für das Posten von Kinderbildern an der folgenden Checkliste.

Schutzstrategien – nachdem es passiert

    • Ist Ihr Kind von sexualisierter Gewalt im Internet betroffen? Melden Sie sich bei clickandstop.ch oder der Polizei.
    • Wird Ihr Kind erpresst, genötigt oder ausgebeutet, sexualisierte Inhalte zu erstellen, liegt ein Straftatbestand bevor. Hier erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie vorgehen müssen.
    • Sexualisierte Gewalt ist niemals die Schuld des betroffenen Kindes – weder online noch offline. Sagen und zeigen Sie Ihrem Kind: «Du bist nicht schuld und du bist nicht allein.» Gefühle von Scham sind normal. Manchmal braucht es Zeit, bis Kinder darüber sprechen. Bleiben Sie im Dialog, um zu verstehen, wie der Kontakt entstanden ist und wie es sich künftig besser schützen kann.
    • Ermutigen Sie Ihr Kind und sichern Sie ihm Ihre Unterstützung zu. Manchmal lehnen Kinder Hilfe ab, aus Angst, dass die Polizei oder andere Personen eingeschaltet werden. Erklären Sie, dass es sich um Fachpersonen handelt, die helfen und das Kind schützen wollen.
    • Gehen Sie nach einem Vorfall möglichst rasch zur Polizei und erstatten Sie Anzeige. Hier erfahren Sie, wie Sie vorgehen müssen und welche Beweise Sie mitnehmen sollten.
    • In einigen Fällen gehen sexualisierte Gewalt oder Erpressungsversuche auch von Schulkolleg:innen aus. Informieren Sie allenfalls Lehrpersonen oder Schulsozialarbeitende über die Situation und prüfen Sie rechtliche Schritte. 
    • Nutzen Sie den anonymen und kostenfreien Service von Take It Down, um eine Weiterverbreitung der Nacktbilder Ihres Kindes auf unterschiedlichen Plattformen zu verhindern.

Engagement Kinderschutz Schweiz

Kinderschutz Schweiz benennt die Missachtung der Rechte der Kinder und fordert die konsequente Umsetzung der UNO-KRK in der Schweiz. Die Stiftung bringt sich in Debatten ein, wird zum Schutz der Kinder aktiv und fordert von den politisch Verantwortlichen kinder- und familienfreundliche Strukturen.