Prävention vor sexualisierter Gewalt in Familien

Nur aufgeklärte, informierte Kinder können sich gegen sexuelle Übergriffe wehren oder darüber berichten. Sexualerziehung ist Teil der Sexualaufklärung und eine wichtige Erziehungsaufgabe.

Sexualerziehung geht über die Informationen zu Fortpflanzungsvorgängen und Verhütung hinaus. Sie ermöglicht Kindern, eine positive Einstellung zur eigenen Sexualität zu entwickeln und zu lernen, selbstbewusst und selbstbestimmt mit dem eigenen Körper umzugehen. Dazu gehört auch, dass Kinder die Grenzen und Freiräume anderer respektieren. Die Prävention gegen sexualisierte Gewalt beginnt ab der Geburt in den Familien durch eine altersangepasste Begleitung in der sexuellen Entwicklung des Kindes.

Prävention in den Familien

Laut dem schweizerischen Zivilgesetzbuch (Art. 302, Abs. 1) sind die Eltern verpflichtet, die «körperliche, geistige und sittliche Entfaltung» des Kindes «zu fördern und zu schützen». Teil dieser Aufgabe ist auch die Sexualerziehung. Viele Eltern sind jedoch im Umgang mit kindlicher Sexualität verunsichert oder gehemmt. Nach wie vor wird die sexuelle Entwicklung von Kindern in auffälliger Weise tabuisiert. Verlässliche Informationen, wie die Sexualerziehung angegangen werden kann, sind rar. Nicht jedes Kind hat dieselben Bedürfnisse, und die Rolle der Bezugsperson ändert sich je nach Lebensabschnitt und Alter des Kindes. Zur Unterstützung hat Kinderschutz Schweiz mit der Fachstelle Sexuelle Gesundheit Schweiz wertvolle Informationen und Inputs für die altersgerechte Kommunikation von Eltern und anderen Bezugspersonen mit Kindern zusammengestellt. 

Die Seite sexualerziehung-eltern.ch bietet Orientierung bezüglich der sexuellen Entwicklung und Begleitung auf den verschiedenen Altersstufen von Kindern.

Sexualerziehung vom Baby bis zum Teenager

Die ersten Lebensjahre sind besonders wichtig für eine spätere gesunde Entwicklung. Es ist von Bedeutung, wie Babys und Kleinkinder ihren eigenen Körper, den Körper der Eltern und denjenigen anderer Kinder wahrnehmen. Körperwärme, Schutz und Zuwendung haben einen starken Einfluss auch für die sinnliche Entwicklung und das Körpergefühl. Später gilt es, die heranwachsenden Kinder in Fragen rund um Grenzen und Grenzverletzungen zu unterstützen. Die Pubertät und die Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen ist besonders herausfordernd: Eltern und andere Bezugspersonen müssen Gesprächsbereitschaft signalisieren und willig sein, auch schwierige Themen anzusprechen, insbesondere auch dann, wenn das eigene Kind Gewalt ausübt oder von sexueller Gewalt betroffen ist. Im Bereich Prävention und Früherkennung haben auch die Schulen eine wichtige Aufgabe. Die Angebote und Workshops zur Prävention gegen sexuelle Gewalt sind kantonal vorgegeben und im Lehrplan verbrieft.

Übergriffe im familiären Umfeld

Kinder erleben sexuelle Gewalt häufig in der Familie oder im nahen Umfeld. In diesen Fällen ist es überaus wichtig, dass die Erwachsenen den Kindern Glauben schenken, ihnen zuhören und auf deren Signale achten. Ein Kind ist nie schuld an einem sexuellen Übergriff und kann dafür nicht verantwortlich gemacht werden. Die Erwachsenen und die ganze Gesellschaft sind in der Pflicht, zu beobachten, hinzuhören und zu reagieren, falls ein von sexueller Gewalt betroffenes Kind entsprechende Signale aussendet. Sie sind für den Schutz der Kinder verantwortlich.

Material & Downloads

Kinderschutz Schweiz stellt Ihnen alle wichtigen Informationen und Materialien zu diesem Thema bereit. Bei Fragen stehen wir Ihnen unterstützend zur Seite: info@kinderschutz.ch

Präventionsangebote & Kurse

Sie möchten das Thema in Ihrem beruflichen Alltag konkret behandeln? Hier finden Sie unsere erprobten Programme und Kurse. Für weitere Informationen oder individuelle Lösungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: info@kinderschutz.ch

Engagement Kinderschutz Schweiz

Kinderschutz Schweiz benennt die Missachtung der Rechte der Kinder und fordert die konsequente Umsetzung der UNO-KRK in der Schweiz. Die Stiftung bringt sich in Debatten ein, wird zum Schutz der Kinder aktiv und fordert von den politisch Verantwortlichen kinder- und familienfreundliche Strukturen.

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