Früherkennung von Gewalt an Kindern

Vernachlässigung ebenso wie psychische, physische oder sexualisierte Gewalt können die kindliche Entwicklung massiv beeinträchtigen und schwerwiegende Folgen haben. Eine frühzeitige Erkennung hilft, passende Massnahmen einzuleiten.

Kinder sind ganz allgemein, aber insbesondere in ihren ersten Lebensjahren abhängig von ihren erwachsenen Bezugspersonen. Diese sollen ihnen Sicherheit und Geborgenheit geben sowie ihre kindlichen Bedürfnisse erfüllen. Das gelingt in der Regel gut, auch wenn sich Eltern von kleinen Kindern öfter in herausfordernden Situationen wiederfinden. Wenn solche Momente in Gewalt irgendwelcher Art münden, wird seitens der Eltern eine Grenze überschritten. Es ist wichtig, dass solche Überschreitungen früh erkannt werden. Vernachlässigung ebenso wie psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt können das Wohlergehen eines Kindes beeinträchtigen und gravierende Folgen für dessen Zukunft haben. Oft sind gewaltbetroffene Kinder später in ihrer Lebensführung eingeschränkt, entwickeln psychische Störungen oder geben die in der Kindheit erlernten Verhaltensmuster an die nächste Generation weiter. Massnahmen zur Früherkennung und gegen jegliche Form von Gewalt an Kindern müssen deshalb im Interesse der ganzen Gesellschaft stehen. Davon Kenntnis zu nehmen und zu haben ist deshalb die erste Voraussetzung um zielgerichtet handeln zu können. Schliesslich kann ein Problem nur dann gelöst werden, wenn es bekannt ist.  

Die besondere Rolle von Fachpersonen

Wenn es darum geht, Gefährdungssituationen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Schutz- und Unterstützungsmassnahmen einzuleiten, haben all jene Fachpersonen eine besondere Rolle, die in Kontakt mit Kindern oder deren Eltern stehen. Damit sie Risiken richtig einschätzen und Schritte zum Schutz unterstützen können, müssen sie einerseits für die Problematik sensibilisiert sein. Anderseits benötigen sie Informationen dazu, wie sie eine Kindeswohlgefährdung erkennen und wie sie im Rahmen ihrer Zuständigkeiten und Möglichkeiten die richtigen Schritte initiieren können.

Lückenhafte Statistiken

Leider ist die Datengrundlage zum Thema Kindesschutz in der Schweiz eher dürftig. Man weiss wenig darüber, wie gut die verschiedenen Bereiche des Kindesschutzsystems zusammen funktionieren. Auch ist unklar, welche Formen von Kindeswohlgefährdung an die Kindesschutzorganisationen herangetragen werden und ob es allenfalls Versorgungslücken gibt oder besondere Risikogruppen, die über die Angebote nicht erreicht werden. Die Statistiken der Opferhilfe, der Polizei, der klinischen Kinderschutzgruppen oder der Konferenz für Kindes- und Erwachsenenschutz liefern zwar wertvolle Informationen, sind aber untereinander wenig kompatibel oder vergleichbar. Sie decken zusammen auch nur einen beschränkten Teil der Versorgungsbereiche ab. Die Daten der vielen weiteren öffentlichen und privaten Kindesschutzorganisationen sind bisher nicht eingebunden in überregionale Statistiken.

Kinderschutz Schweiz bietet für die Früherkennung von Kindeswohlgefährdung und Kindesmisshandlung eine entsprechende Leitfadenreihe an. Diese Broschüren richten sich an Fachpersonen verschiedener Berufsgruppen. Sie thematisieren die Bedeutung des Kindeswohls und dessen Gefährdung. Insbesondere zeigen sie auf, welches die Risikofaktoren für eine Kindeswohlgefährdung sind und wie diese erkannt werden können. Zudem stellen die Leitfäden praktische Handlungsanweisungen zur Verfügung. Dabei werden sowohl Massnahmen innerhalb der eigenen professionellen Tätigkeit erörtert als auch der Einbezug weiterer Stellen bis hin zur Gefährdungsmeldung an die KESB.

Leitfadenreihe: 

  • Kindesmisshandlung und Kindesschutz
    PDF 1.1 MB
  • Kindesmisshandlung und Kindesschutz
    CHF 7.–
  • Früherkennung von Gewalt in der frühen Kindheit
    PDF 0.7 MB
  • Früherkennung von Gewalt in der frühen Kindheit
    CHF 7.–
  • Kindeswohlgefährdung erkennen und angemessen handeln
    PDF 1.1 MB
  • Kindeswohlgefährdung erkennen und angemessen handeln
    CHF 7.–

Positionspapiere:

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Material & Downloads

Kinderschutz Schweiz stellt Ihnen alle wichtigen Informationen und Materialien zu diesem Thema bereit. Bei Fragen stehen wir Ihnen unterstützend zur Seite: info@kinderschutz.ch

Präventionsangebote & Kurse

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Politische Positionen

«Eine Ohrfeige hat noch niemandem geschadet!», heisst es immer wieder. Psychisch und physisch verletzende Bestrafungen als Erziehungsmittel sind in vielen Familien in der Schweiz Alltagsrealität und gehören für viele leider immer noch zur Erziehung. Kinderschutz Schweiz fordert eine gesetzliche Verankerung des Rechtes von Kindern auf eine Erziehung ohne Gewalt.

Engagement Kinderschutz Schweiz

Kinderschutz Schweiz setzt sich dafür ein, dass Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen verstärkt für das Thema Gewalt in der Erziehung sensibilisiert werden. Dieses Ziel erreicht die Stiftung durch Inputs an Kongressen und Tagungen, Weiterbildungen und webbasierte Angebote.

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