Betroffenheit der Kinder bei Partnerschaftsgewalt
Wenn zu Hause ein Klima der Angst, Verunsicherung und Gewalt herrscht, sind alle Familienmitglieder davon betroffen. Kinder leiden immer darunter, auch dann, wenn sich die Gewalt nicht willentlich gegen sie richtet, sondern sich zwischen den Erwachsenen abspielt. Gerade in der aktuellen Corona-Situation, in der sich das Leben fast ausschliesslich zu Hause abspielt, können vermehrt Spannungen auftreten. Jetzt mehr denn je müssen Kinder von ihren Eltern geschützt und behütet werden. Kinder brauchen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Kindern, die häusliche Gewalt erleben oder miterleben, wird dieses Sicherheitsgefühl zusätzlich genommen. Und weil Kinder von ihren Eltern abhängig sind, erleben sie diese Situation als sehr bedrohlich. Sie fühlen sich hilflos und können sich oft nicht selbst schützen. Kinder benötigen Unterstützung, um die Situation zu verändern oder Hilfe zu holen. Kinder tragen nie die Schuld an Gewalt zwischen Eltern; nur wissen sie das häufig nicht. Unsere Aufgabe ist es, den Kindern gerade jetzt zu ermöglichen, Kind zu sein.
Den Eltern und Erziehungsberechtigten ist häufig nicht bewusst, welche seelische Not die Kinder in solchen Gewaltsituationen erleben. Dies zeigt der Themenfilm über Cécile aus der Themenmappe «Es soll aufhören!» eindrücklich auf.