Selbstfürsorge – damit es allen in der Familie gut geht

Was ist Selbstfürsorge und wie kann sie im Alltag gelebt werden?

Selbstfürsorge wird oft in Verbindung gesetzt mit: sich etwas zu gönnen, sich etwas Gutes zu tun, vor allem wenn wir gerade eine anstrengende Zeit erleben. Beispielsweise eine Massage zu buchen oder für ein Wochenende wegzufahren. Dies sind Tätigkeiten, welche dazu beitragen, dass wir unsere Energiebatterien aufladen und das Leben mehr geniessen können. Sie sind jedoch oft nur eine kurze Auszeit und nur eine kurzfristige Erholung. Der Alltag holt uns schnell wieder ein.

Echte Selbstfürsorge ist jedoch vorausschauend und langfristig gedacht. Das kann bedeuten,

• dass wir unsere Bedürfnisse wahrnehmen und sie mitteilen
• dass wir allen Emotionen, auch denen, die wir vielleicht als unangenehm empfinden, Platz lassen
• dass wir persönliche Grenzen setzen und Nein sagen, wenn uns etwas zu viel ist
• dass wir Dinge tun, weil sie uns als Person entsprechen, nicht weil wir denken, dass sie von uns erwartet werden
• dass wir uns mit schwierigen Situationen auseinandersetzen, beispielsweise, dass wir ein unangenehmes Gespräch mit einer vertrauten Person führen, statt es zu vermeiden
• dass wir vergangene Belastungen aufarbeiten und an diesen wachsen
• dass wir unser Verhalten und die Auswirkungen auf andere Personen kritisch reflektieren
• dass wir uns Zeit für uns selbst einplanen und auch nehmen, um beispielsweise zu meditieren, zu lesen, uns zu bewegen.

Wieso ist Selbstfürsorge so wichtig für meine Partnerschaft und unser Kind?

Echte Selbstfürsorge führt langfristig zu einem höheren Wohlbefinden und mehr Zufriedenheit. So bin ich im Alltag weniger belastet und es bleibt mehr Platz für mich und für unsere Liebsten. Je besser es mir geht, umso mehr Energie habe ich für meine Partnerschaft. So können wir uns gegenseitig besser unterstützen. Dies führt zu höherer Partnerschaftszufriedenheit. Diese ist grundlegend für die Art und Weise wie wir unser Kind erziehen: Geht es uns Eltern besser, haben wir mehr Energie, um auf unser Kind einzugehen, beispielsweise, um mit ihm zu spielen und uns seine Sorgen anzuhören. So hängt unsere Selbstfürsorge schliesslich auch mit der psychischen Gesundheit unseres Kindes zusammen.

Zum Merken

Echte Selbstfürsorge bedeutet also Arbeit an sich selbst. Dies hört sich anstrengend an, ist jedoch für unsere eigene psychische Gesundheit, die unserer Partnerschaft und die unseres Kindes langfristig von grosser Bedeutung.