Emotionale Probleme kannst du für andere nicht lösen – nur dabei helfen!

Emotionen begleiten uns tagtäglich. So kommt es vor, dass wir einmal wütend oder traurig sind, uns vor etwas fürchten, uns freuen, überrascht werden oder uns ekeln. Unseren Kindern geht es genauso. Damit sie aber ihre Emotionen angemessen zeigen können, bedarf es unserer Unterstützung.

Kinder äussern ihre Emotionen oft sehr intensiv und direkt. So kann es schnell einmal vorkommen, dass ein Kind aus der Wut heraus etwas kaputt macht oder schreit, wenn es im Supermarkt keine Süssigkeiten kriegt. Alle Gefühle sind erlaubt und werden akzeptiert, das heisst aber nicht, dass alle Handlungen toleriert werden müssen. Um ihre Emotionen adäquat regulieren zu können, benötigen Kinder gewisse Strategien. Hierbei spielen Sie als Eltern eine wichtige Rolle.

 

Wieso sind Emotionen wichtig?
Emotionen haben sich im Laufe der Evolution als überlebenswichtig herauskristallisiert. Durch Emotionen können wir innerhalb sehr kurzer Zeit eine Situation als gefährlich oder ungefährlich einschätzen und dementsprechend handeln.

Emotionen sind auch wichtig, weil sie das Zusammenleben mit anderen Menschen regulieren. Wir lernen, dass nicht alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen können, sondern dass wir unsere Handlungen mit denjenigen der Menschen um uns herum abpassen müssen. Lernen Kinder, dass alle Emotionen zum Leben gehören und dass Lösungen gefunden werden können, merken sie, dass Konflikte zwar anstrengend, jedoch nichts Bedrohliches sind. Sie lernen, dass die damit verbundenen inneren Spannungen regulierbar sind und Lösungen gefunden werden können.

 

Wie kann die Emotionsregulation des Kindes unterstützt werden?

Ab der Geburt sind Kinder stark auf die Unterstützung der Eltern bei der Emotionsregulation angewiesen. Zu Beginn verstehen Kinder noch nicht, von wo eine negative Emotion kommt und weshalb es ihnen nicht gut geht. Wenn wir als Eltern verstanden haben, weshalb ein Kind weint, kann dies für das Kind in Worte gefasst werden («Oje, du weinst. Du hast jetzt Hunger, ich stille dich jetzt»). Kinder profitieren sehr, wenn ihre Gefühle wahrgenommen und in Worte gefasst werden.

Ein feinfühliges Verhalten der Eltern und häufige Familiengespräche über emotionale Ereignisse sind wichtig, damit Kinder lernen, dass alle Emotionen akzeptiert und gewünscht sind. Feinfühlige Eltern beobachten aufmerksam die Stimmung des Kindes, um dadurch schon erste Anzeichen von Anspannung oder Trübsal zu erkennen. Sie zeigen ihre Wertschätzung auch in jenen Momenten, wo das Kind wütend oder traurig ist, um ihm so zu signalisieren, dass auch diese Emotionen Platz haben. Genau dieses transparente und unterstützende Verhalten der Eltern stärken das Selbstvertrauen und die Selbstständigkeit der Kinder und festigen das emotionale Band zwischen Eltern und ihren Kindern.

So sind Kinder zunächst auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen, werden aber im Laufe der Entwicklung zunehmend selbständiger und können ihre Emotionen zunehmend selber regulieren. Sie lernen wie ihre Eltern mit ihren Emotionen umgehen und lernen so von ihnen als Vorbild.

 

Hintergrund zum Motto

Das Motto «Emotionale Probleme kannst du für andere nicht lösen – nur dabei helfen!» ist eines von 12 Mottos, welche durch den Elternkurs Starke Eltern – Starke Kinder® führen. Die Mottos bringen wichtige Erziehungsgrundsätze auf den Punkt und dienen Eltern als Leitsätze im Erziehungsalltag.

Der Elternkurs vermittelt das Modell der «anleitenden Erziehung»: Neben einer liebevollen, warmherzigen und aufmerksamen Haltung gegenüber den Kindern steht auch die Vermittlung von klaren Regeln, Werten und Normen im Vordergrund.

Engagement Kinderschutz Schweiz

Kinderschutz Schweiz benennt die Missachtung der Rechte der Kinder und fordert die konsequente Umsetzung der UNO-KRK in der Schweiz. Die Stiftung bringt sich in Debatten ein, wird zum Schutz der Kinder aktiv und fordert von den politisch Verantwortlichen kinder- und familienfreundliche Strukturen.

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