Was ist Gewalt in der Erziehung?

Viele Eltern und Bezugspersonen sind sich bewusst, dass Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben. Dennoch ist in der Schweiz Gewalt an Kindern auch heute noch weit verbreitet – sie ist somit ein gesellschaftliches Problem.

In der schweizerischen Gesetzgebung ist das Recht auf gewaltfreie Erziehung bedauerlicherweise nach wie vor ungenügend umgesetzt. Dies führt dazu, dass sich die Schweiz regelmässig mit Rügen von internationalen Gremien wie dem UNO-Kinderrechtsausschuss konfrontiert sieht.

Was unter den Begriff Gewalt in der Erziehung fällt, hängt von vielen Faktoren ab. So sind Werthaltungen in Familien und Gesellschaften ebenso wie kulturelle Normen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen eines Landes ausschlaggebend dafür, was als Gewalthandlung betrachtet wird.

Einige Definitionen von Gewalt

Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gewalt wie folgt: «Gewalt ist der absichtliche Gebrauch von angedrohtem oder tatsächlichem körperlichem Zwang oder psychischer Macht gegen die eigene oder eine andere Person, gegen eine Gruppe oder Gemeinschaft, der entweder konkret oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verletzungen, Tod, psychischen Schäden, Fehlentwicklungen oder Deprivation führt.» (WHO 2003)

Beim Begriff elterliche Gewalt gibt es besonders viele Auslegungen – so fehlt in der Schweiz bislang eine allgemeingültige und akzeptierte Definition für elterliche Gewalt (vgl. Studie zum Bestrafungsverhalten von Eltern in der Schweiz 2020). Je nach Literatur werden unterschiedliche Formen von Gewalt in der Erziehung definiert.

Die Menschenwürde ist einer der wichtigsten Grundsätze des globalen Menschenrechtsschutzes überhaupt. Gewalt in der Erziehung verletzt sowohl die Würde von Kindern als auch deren Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit. Studien aus mehreren europäischen Ländern zeigen, dass klare rechtliche Normen, kombiniert mit breit angelegten Sensibilisierungsmassnahmen, einen nachweisbaren, nachhaltigen Rückgang von Gewalt in der Erziehung zur Folge haben.

Material & Downloads

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Kinderschutz Schweiz nimmt im Gesetzgebungsprozess Stellung und mischt sich in gesellschaftliche Debatten ein. Dabei stehen insbesondere die von der Stiftung aktuell priorisierten Themen im Fokus.

Engagement Kinderschutz Schweiz

Kinderschutz Schweiz benennt die Missachtung der Rechte der Kinder und fordert die konsequente Umsetzung der UNO-KRK in der Schweiz. Die Stiftung bringt sich in Debatten ein, wird zum Schutz der Kinder aktiv und fordert von den politisch Verantwortlichen kinder- und familienfreundliche Strukturen.

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